Unsere Offense-Rankings: QB, TE, RB
- undrafted22
- 15. Apr. 2022
- 6 Min. Lesezeit

Wir haben in unserem Podcast bereits über unsere Top-Prospects auf der offensiven Seite des Balls gesprochen - da dort aber vor allem Tackles und Wide Receiver im Vordergrund standen, haben wir noch einmal ein Ranking für die zu kurz gekommenen Positionen gemacht. Jeder von uns hat sich dabei mit einer Position beschäftigt: Tom mit den Quarterbacks, Timm mit den Tight Ends und Fynn mit den Runningbacks.
Quarterback-Ranking von Tom
Platz 5: Matt Corral, Mississippi
Mississippi Quarterback Matt Corral ist mittlerweile sogar in einigen Mock-Drafts in der ersten Runde zu finden. So weit würde ich nicht gehen. Dennoch kann man Corral in Runde zwei problemlos vom Board holen. Kommen wir zuerst zu seinen Stärken: Er ist ziemlich klein und schmal gebaut für einen Quarterback und das weiß er sehr gut einzusetzen. Er ist mobil und hat einen guten Arm, mit dem er sehr genau werfen kann. Corral ist eher einer für die kurzen Pässe, denn lange Fackeln wirft er wirklich selten. Baustellen hat Corral besonders, wenn die erste Anspielstation nicht offen ist. Er braucht sehr lange, um den Spielzug der Defense zu lesen, sodass sein zweiter oder dritter Read sehr spät kommt. Dazu vertraut er den späteren Reads nicht zu einhundert Prozent. Das führt dazu, dass er den Ball oft viel zu lange hält und so entweder selber laufen muss oder gesackt wird.
Platz 4: Kenny Pickett, Pittsburgh
Nein Leute, Pickett ist bei mir nicht auf Platz vier, weil er kleine Hände hat. Ich traue dem Braten nur noch nicht so ganz. Seine letzte Saison war wirklich klasse, dennoch machen mich die beiden Jahre zuvor immer noch sehr stutzig. Er wurde schnell hibbelig und hat schnell aussichtsreiche Plays im Keim ersticken lassen. Trotzdem ist sein unverkennbares Talent nicht abzustreiten. Was man unbedingt sagen muss: Er hat auch so gute Zahlen, weil er hinter einer Top-College Offensive Line stand, die ihm sehr viel Zeit verschafft hat. Deswegen hält er den Ball auch immer sehr lange, was er sich in der NFL nicht erlauben können wird. 42 Touchdowns bei nur sieben Interceptions sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Meiner Meinung nach kann er alles, aber nichts wirklich überragend. Deswegen Mitte Runde zwei und Platz vier für Kenny Pickett.
Platz 3: Desmond Ridder, Cincinnati
Bei Desmond Ridder sieht das ganze ein bisschen anders aus. Ende Runde eins bis Anfang Runde zwei ist meine Range für den Quarterback von Cincinnati. Auch er ist ähnlich wie Matt Corral ziemlich klein und schmal gebaut. Der große Unterschied ist aber, dass er mich mit seiner Passfähigkeit deutlich mehr überzeugt. Seine Genauigkeit ist zwar nicht so gut, jedoch wird er den Ball schnell los und vertraut auf sein Können und das seiner Passempfänger. Ridder bedient das ganze Feld und kann in vielen Schemes der NFL spielen. Lange Bomben sind genau wie kurze Screen-Pässe in seinem Repertoire. Das, was ich an ihm besonders mag, ist aber seine Ruhe. Er wirft zwar oft nicht so genau, verzichtet aber auf Würfe, die leicht abgefangen werden können, sodass er wirklich wenig Interceptions produziert. Außerdem ist er ein unterschätzter Runner.
Platz 2: Malik Willis, Liberty
Malik Willis ist mit sehr viel Sicherheit der Quarterback mit dem größten Steigerungspotential in dieser Quarterback-Klasse. Dennoch ist er meiner Meinung nach kein Quarterback, der direkt in der NFL starten könnte. Er hat sehr viel Talent, welches von den richtigen Coaches ausgeschöpft werden muss. Er hat den stärksten Arm der Klasse und ist der beste Runner. Seine Pässe sind mir aber oft ein Dorn im Auge. Obwohl er regelmäßige Big Plays aus dem Arm feuert, wirft er oft total ungenau und riskant in die Richtung von guten Verteidigern, die seine Receiver genau decken. Wenn man Willis pickt, weiß man nicht genau was man bekommt, da Willis wirklich ein Projekt für die Zukunft ist. Meine Aussage "Malik Willis ist der einzige Quarterback in der Klasse, dem ich zutraue, in fünf Jahren NFL-Starter zu sein", meine ich auch genau so. Dennoch würde ich ihn niemals vor Mitte der ersten Runde draften.
Platz 1: Sam Howell, North Carolina
Jetzt kommen wir zu meinem Lieblingsquarterback dieser Klasse. Warum? Konstanz. Drei Jahre lang spielte Sam Howell total soliden College-Football. Er ist für mich der Quarterback, der dir im Moment alles geben kann und am nächsten am NFL Niveau dran ist. Er hat einen guten Arm, wirft genau, ist ein unterschätzter Läufer und hat ein gutes Touchdown/Interception-Verhältnis. Howell ist einer der Besten, wenn man einen langen Pass braucht. Die Durchschnittsweite von einem Pass von Howell beträgt mehr als elf Yards und das, obwohl er oftmals richtig schnell unter Druck steht. Das ist meiner Meinung nach auch seine größte Schwäche: Seine College-O-Line. Die führt dazu, dass er schnell seinem ersten Read vertraut und wenig Zeit hat, das Play zu lesen. Dennoch ist Sam Howell für mich der Allrounder, der insgesamt das beste Gesamtpaket ist, was er seit drei Jahren mit Konstanz unterstreicht. Trotzdem ist er für mich keine Elite-Talent. Deswegen würde ich auch für Sam Howell keinen Top zehn Pick opfern. Die Panthers sollten sich das trotzdem nochmal überlegen.
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Tight End-Ranking von Timm
Platz 3: Jeremy Ruckert, Ohio State
Der beste Run-Blocking Tight-End im Draft. Schiebt die Leute regelrecht über das Feld. Wenn er den Ball fängt, ist er sehr schwer zu Boden zu kriegen und wenn, tut es weh. Aber er ist limitiert im Passspiel. Insgesamt hatte er nur 39 Targets im letzten Spiel. Auch sein Route-Running lässt zu wünschen übrig. Als Blocker hat er aber unbestreitbar seinen Value. Ich denke, er wird Anfang des dritten Tages gehen. Vielleicht wäre er was für Miami, die noch einen Tight End mit diesen Qualitäten für ihr System brauchen.
Platz 2: Jalen Wydermyer, Texas A&M
Für seine Größe ein sehr flüssiger Spieler in seinen Bewegungen. Er kann auch mit dem Ball in seinen Händen weiteren Raumgewinn erzielen. Wydermyer war am College ein sehr vielseitiger Routen-Läufer. Allerdings ist er kein guter Blocker. Auch hat er immer wieder Drop-Probleme. Und auch athletisch wird es in der NFL haken, vor allem beim Speed. Er sollte Anfang des dritten Tages gehen.
Platz 1: Trey McBride, Colorado State
Der kompletteste Tight End der Liga. War der Fixpunkt im College in seiner Offense. 122 Targets und 91 Catches für über 1000 Receiving-Yards sprechen da für sich. Kann einige Routen auf dem Routen-Baum gut laufen. Er kann aber definitiv nicht im Slot im 1:1 gegen einen Cornerback aufgestellt werden. Seine Stärken liegen da eher bei Routen über die Mitte des Feldes. Auch muss er an seinem Blocking und der körperlichen Spielweise arbeiten. Er könnte am Ende des zweiten Tages des Drafts gehen.
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Runningback-Ranking von Fynn
Platz 3: Dameon Pierce, Florida
Die ersten beiden Namen finden sich auf so ziemlich jedem Running-Back-Board in den Top-2 wieder – womöglich in unterschiedlicher Reihenfolge, auch je nach persönlicher Präferenz. An Position drei gibt es einige Namen, die hier infrage kommen. Ich habe geschwankt zwischen Kyren Williams (Notre Dame) und Dameon Pierce (Florida). Für Letzteren habe ich mich am Ende entschieden. Pierce ist der Prototyp eines Power-Backs. Er hat extrem kräftige Beine, ist dennoch agil und hat die nötige Balance, um Tackles zu brechen – was zu einer seiner Stärken gehört, 39 gebrochene Tackles bei 100 Laufversuchen sprechen eine eindeutige Sprache. Auch als Receiver und insbesondere als Blocker zu gebrauchen. Er ist dagegen nicht der explosivste und der schnellste. Er ist sicherlich nicht der beste pure Runner, aber in einer RB-Rotation und als Blocker hat er in der NFL definitiv seinen Wert. Und das Potenzial, um zu starten, hat er auch. Wird denke ich Ende zweite/Anfang dritte Runde vom Board gehen.
Platz 2: Breece Hall, Iowa State
Breece Hall spielt sehr geduldig an der Line-of-Scrimmage. Seine Übersicht hinter der Offensive Line ermöglicht es ihm, abwartend zu spielen und dann durch die sich öffnende Lücke zu schießen und zu entwischen. Dazu ist er sehr explosiv, seine 4.39 beim 40-Yard-Dash unterstützt dies. Hall kann zudem auch Routen aus dem Backfield laufen und sich im Passspiel integrieren, was in der NFL definitiv seinen Wert hat. Wo sehe ich noch Schwächen bei Hall? Bei der Power. Das zeigt sich vor allem an seinem Power-Run-Game und in der Fähigkeit, Tackles zu brechen – da sehe ich noch Luft nach oben. Auch in Pass Protection als Blocker muss er noch an Kräftigkeit zulegen, ansonsten wird es auch für ihn schwer als Three-Down-Back in der NFL. Alles in allem sehe ich ihn als soliden Zweitrunden-Pick, der die Anlagen und das Potenzial hat, um bereits in seinem Rookie-Jahr auf sich aufmerksam zu machen. Durch seine Spielweise würde ihm sicherlich ein Team mit einer guten O-Line entgegenkommen.
Platz 1: Kenneth Walker III, Michigan State
Der interessanteste RB für mich in dieser Klasse ist Kenneth Walker. Walker vereint Power mit Schnelligkeit und Explosivität. Er hat einige Highlight-Plays, wo seine O-Line früh kollabiert ist und der durch Juke-Moves, Cuts und seine Athletik trotzdem großen Raumgewinn erzielt – er ist zudem in der Lage, Tackles zu brechen. Er ist etwas kleiner, aber hat dadurch einen tieferen Körperschwerpunkt, daher eine sehr ausgeprägte Balance und Körperkontrolle, auch bei Kontakt. Er läuft kompromisslos durch die Lücken, was zum einen gut ist, da er selten eigenverschuldete Tackles-for-Loss verursacht – was aber auch dafür sorgt, dass er noch Luft nach oben in puncto Übersicht und Spielverständnis aufweist. Walker war bei Michigan State wenig produktiv im Passspiel, er wurde allerdings auch kaum eingebunden. Auch in der Pass-Protection muss er sich noch verbessern. Als purer Early-Down-Runner kann er aber jedem Team sofort weiterhelfen. Für mich auch ein solider Zweitrunden-Pick.
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